Du bist nach einer Krebserkrankung nicht mehr so fit wie vorher? Du kannst nicht mehr den Sport ausüben, den du früher so sehr liebtest? Du kannst nicht mehr so aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen wie damals? Und musst vielleicht auf Konzerte verzichten, weil du nicht mehr so lange stehen kannst? Du kannst nicht mehr arbeiten, obwohl dies ein wichtiger Teil deines Lebens war, der dir Selbstvertrauen und Bestätigung gegeben hat? Geldsorgen sind plötzlich Teil deines Lebens geworden?
Tumorbedingte Fatigue ist ein körperlicher, geistiger und seelischer Erschöpfungszustand infolge einer Krebserkrankung, der in keinem direkten Zusammenhang zu einer körperlichen oder geistigen Anstrengung steht und sich nicht durch Ruhepausen oder Schlaf beheben lässt.
Während einer Krebstherapie leiden laut der Deutschen Fatiguegesellschaft 60-90% der Patient*innen, nach beendeter Therapie 20-50% von ihnen an Fatigue. Die Fatigue kann verschiedene Ursachen, wie z.B. Chemo- oder Strahlentherapie, Immuntherapie, Operation oder die Krebserkrankung an sich haben. Sie kann bereits vor der Diagnose sowie während der Therapie oder auch erst Monate bis Jahre danach auftreten.
Fatigue ist nicht mit normaler Müdigkeit vergleichbar, wie sie gesunde Menschen verspüren, wenn sie sich angestrengt haben. Menschen mit tumorbedingter Fatigue fühlen sich außergewöhnlich erschöpft und energielos, wobei sich dieser Zustand auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene zeigen kann. Sie empfinden die Bewältigung ihres Alltags erschwert, so dass sich ihre Lebensqualität verringert. Und sie erleben starke Einschränkungen und Überforderung im Alltag – in ihrem Beruf, in ihrer Freizeit, im Haushalt und in der Beteiligung am gesellschaftlichen Leben.
Folgende Symptome sind typisch für tumorbedingte Fatigue: